Bernardino Luini „Der reuige Heilige Hieronymus” im Museum Poldi Pezzoli in Mailand, Italien

Bernardino Luini (1475-1480 – Juni 1532) „Der reuige Heilige Hieronymus”

Gemälde – Tempera auf Leinwand (91,4 x 100,6 cm) – 1520–1525

Bernardino Luini, Der reuige Heilige Hieronymus, im Museum Poldi Pezzoli in Mailand, Italien

Der reuige Heilige Hieronymus Der Heilige Hieronymus, geboren 343 in Venetien, wurde im Alter von 19 Jahren getauft und mit 29 Jahren zum Priester geweiht.

Wie der Heilige Antonius kämpfte er gegen die Versuchung und beschloss, in der Wüste Buße zu tun, nachdem er die Posaunen des Jüngsten Gerichts gehört hatte.

Deshalb wird er in der Regel als reuiger Einsiedler dargestellt, kniend oder sich niederwerfend, während er sich mit einem Stein auf die Brust schlägt.

Das Gemälde von Luini zeigt den heiligen Hieronymus an der Schwelle einer Höhle, mit einem Knie auf dem Boden und einem flehenden Blick auf das Kruzifix gerichtet.

Er tut Buße, indem er sich mit einem Stein auf die Brust schlägt und gleichzeitig eine Hand auf einen zahnlosen Schädel neben sich legt.

Das Leiden und die Einsamkeit des Heiligen Hieronymus stehen im Kontrast zur Heiterkeit des blauen Himmels, vor dem sich der Körper des Gekreuzigten über einer wunderschönen Landschaft abhebt, in der Menschen mit ihren Hunden am Ufer eines Sees spazieren gehen, auf dem ein Schwanenpaar schwimmt, während ein Löwe seinen Kopf zu ihm dreht.

Der reuige Heilige Hieronymus Luini stellte den Löwen dar, dem der Heilige Hieronymus in der Wüste begegnet sein soll; der Löwe sei wegen eines Dorns, der sich in seine Pfote gebohrt hatte, humpelnd auf ihn zugekommen, und er habe ihm den Dorn sofort entfernt.

Der dankbare Löwe wich dem Heiligen Hieronymus nicht mehr von der Seite und wird daher regelmäßig zusammen mit dem Heiligen dargestellt.

Bernardino Luini malte den Heiligen Hieronymus mit einem roten Mantel über dem Oberschenkel, eine Anspielung auf den Kardinalsmantel.

Der Heilige Hieronymus gehörte jedoch nie zu den Würdenträgern der Kirche, obwohl er drei Jahre lang Sekretär von Papst Damasus I. war.

Schließlich sind die meisten Einsiedler, die in der Wüste dargestellt werden, zottelig, und der Heilige Hieronymus von Bernardo Luini bildet mit seinem langen, dichten weißen Bart keine Ausnahme.

Heilige Hieronymus